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Nicht nur der Jäger, sondern jeder Naturfreund wünscht sich eine abwechslungsreiche, naturnahe, schöne Landschaft mit einem artenreichen, gesunden Wildbestand. Leider entsprechen heute viele Gebiete diesen Vorstellungen nicht mehr. Die Lebensbedingungen für die freilebende Tierwelt haben sich aus vielerlei Gründen verschlechtert. Die Verjüngung artenreicher Mischwälder wird durch den Verbiß von Rehwild beeinflußt. In waldreichen Gegenden ist der Verbiß geringer als in deckungsarmen und damit waldarmen Gegenden, besonders wenn das Nahrungsangebot einseitig ist. Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen sind daher sinnvoll und notwendig.
Zu diesem Zweck wurde das Pilotprojekt
Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit zeigte sich, daß das Biotop seine vielfältigen Funktionen und die in es gesetzten Erwartungen bestens erfüllt. Der Topinambur, eine frostharte Süßkartoffel mit gelben, sonnenblumenähnlichen Blüten, steht im Herbst 2 m hoch. Auf der Wildwiese gedeihen Gräser in einer beeindruckenden Artenvielfalt.
Die Streuobstbäume tragen überall Früchte. In den Feuchtflächen und Tümpeln, die mit Schilf und Rohrkolben bewachsen sind, tummeln sich Frösche, Molche, Salamander, Gelbrandkäfer, Libellen und vieles andere.
Die Sukzessionsflächen des Biotops tragen verschiendene Gräser und Kräuter. Hier fühlt sich auch der Hase wieder wohl, dienen ihm doch die andernorts ausgerotteten "Unkräuter" als "Hasenapotheke".
Das Pilot-Projekt hat sich bayernweit zum Vorzeigeobjekt entwickelt. Es belegt und unterstreicht die von Jägern, Förstern und Landwirten gemeinsam getragene Verantwortung für unsere Natur, der freilebenden Tierwelt und unsere Umwelt. Anfragen und Besucher kommen aus allen Teilen Bayerns. Die Vorbildfunktion wurde von Landwirtschaftsminister Reinhold Bocklet und Regierungspräsident Dr. Friedrich Giehl bei ihren Besuchen besonders hervorgehoben. Die Landwirte, Kommunen, Kirchen sind aufgerufen, sich an der Wiederherstellung solcher naturnaher Bodenflächen zu beteiligen. Geeignete Flächen gibt es überall, besonders solche, die einer modernen landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr zugänglich sind, z.B. Hanglagen oder ungünstige Flächenausformungen.
Auch der Landschaftspflegeverein VöF unter seinem Vorsitzenden Landrat Dr. Hubert Faltermeier übernimmt unter dem Motto "Bauern, Jäger, Förster schaffen Lebensräume" die Umwandlung. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium fördert die Anlage im Kulturlandschaftsprogramm KULAP. Ansprechpartner ist das zuständige Amt für Landwirtschaft und Ernährung.