Bejagung
In vielen Revieren stehen heute die Zeichen für die einst zahlreich vorkommenden Niederwildarten schlecht.
Einzig das Rehwild kann als stabil angesehen werden, wenngleich durch die gesetzlich niedergeschriebene „Wald vor Wild“ Strategie das Rehwild einem hohen Jagddruck ausgesetzt ist. Sehr gut behaupten konnten sich dagegen verschiedene Beutegreifer, weil sie anpassungsfähiger und nicht auf ein schmales Nahrungsspektrum fixiert sind und ihnen die umstrukturierte Landschaft nach wie vor optimale Lebensbedingungen bietet.
Schwarzwild
Keine andere Wildart hat in Deutschland in den vergangenen Jahren eine so steile Aufwärtsentwicklung erfahren wie das Schwarzwild. Wurden die Sauen anfangs in vielen Revieren freudig begrüßt, bedeuten angestiegene Wildschäden oder auch die Angst vor der Schweinepest auch Wermutstropfen.
Schwarzwild hegen oder bekämpfen? Viele Jäger stehen hier dazwischen. Dabei zeichnet sich in den letzten Jahren immer deutlicher ab, dass unser Umgang mit den Sauen die Nagelprobe für unser jagdliches Können geworden ist.
Informationen
Sauen - Klappkarte
DJV- Positionspapier
Niederwild
Hase, Fasan und Rebhuhn sind auf besondere Lebensräume angewiesen. Diese sensiblen Niederwildarten werden in unserer Kulturlandschaft benachteiligt, die rückläufigen Besatzzahlen belegen dies. Umfangreiche Hegebemühungen wie z.B. das Projekt Lebensraum Brache wirken isoliert betrachtet nur eingeschränkt.
Die sich verändernde Landwirtschaft mit Biogasanlagen arbeitet mit großen Erntemaschinen, die mit einer Arbeitsbreite von 12 Metern rund 15 km/h schnell unterwegs sind. Hier wird es für jedwedes Niederwild sehr schwierig. Der Wandel von der Natur- zur Kulturlandschaft fördert bestimmte Tierarten, auch weil diese keine natürlichen Feinde mehr haben, oder gibt Ihnen besonders gute Lebensbedingungen, wie unseren Kulturfolgern und Allesfressern Fuchs, Dachs und Rabenvögel (Krähen, Elstern). Diese kommen fast mit allen Lebensräumen zurecht und vermehren sich entsprechend.
Dem Raubwild und Beutegreifern die Schuld an der Niederwildmisere anzulasten, wäre sicher falsch. Doch auch Sie fungieren als kleines Rädchen im Getriebe, indem sie von dem leben, was immer sie bewältigen können. Bemerkbar macht sich das Fehlen ihrer natürlichen Regulatoren. Dass die Niederwildbesätze nicht allein durch das Kurzhalten ihrer Fressfeinde hochgepäppelt werden kann, liegt auf der Hand. Umgekehrt aber greifen Hegemaßnahmen wie Biotopverbesserung erst, wenn wir sie umfassend betreiben – und dazu gehört auch die Bejagung des Raubwildes und Beutegreifer.